Frontseite | Gedankensplitter-Index | (1) Mit einer Hand in den Wolken | (2) Zeit der Stille | (4) Sprachlos | (5) Das Ende der Welt| (6) Meer der Tr�ume | (7) Der Morgen danach | (8) Liebe, Macht, Gewohnheit | (9) Wer losl��t

GEDANKEN AN DIE LIEBE


Den ersten Schock hatte ich also tats�chlich bald �berwunden; begannen bald die goldenen Zeiten, als ich beschlo�, wieder aus meinem Schneckenhaus herauszukriechen und die Welt f�r mich zur�ckzuerobern...

Im nachhinein, denke ich, war es gut, da� ich angestachelt war von der Idee, mir etwas beweisen zu m�ssen: Den Verlust hat es nicht wettgemacht, aber daf�r ein zaghaftes L�cheln auf meine Lippen gezaubert.

© E. Grabner 1997


"It is not easy to find happiness in ourselves
and it is not possible to find it elsewhere."

(Agnes Repplier, 1855 - 1950, American Writer)


EINSAMKEIT

(21.4.1996, Stolberg)

Oft denke ich daran, was im Februar mit uns passiert ist. Ich frage mich, ob wir es h�tten verhindern k�nnen. Lautlos fallen meine Tr�nen in den blauen Himmel: Keiner h�rt sie fallen. Ein neues Leben hat sich mir er�ffnet, als das vertraute sich hinter mir schlo�. Aber zu welchem Preis? Nichts, was als "die gro�e Freiheit" angepriesen wird, war es wert. Du, dem ich am meisten vertraut hatte, den ich geliebt hatte (und liebe) (vielleicht zu sehr?), dich h�tte ich neben mir haben wollen in einem neuen Versuch. Nicht mein zerst�rtes Ego.

Dunkel erinnere ich mich an deine K�sse, die Umarmungen, so unglaubsam z�rtlich, unvermeidlicherweise unverge�lich; es schmerzt bis tief in meine Seele bis mein Herz erzittert unter der verbliebenen Liebe, die nicht erwiedert werden wird, egal, wie lange sie leben wird. Der so pl�tzlich Einhalt geboten wurde, da� sie keine Chance hatte, die Stimme zu erheben.

Nach zwei Monaten sitze ich nun hier zwischen den tiefen Wolken, die mein Dasein sind, keine Lust, zu genie�en, keine M�glichkeit, jemals zu vergessen.

© E. Grabner (please don't copy / post / link without permission)


FRUSTRATION

(20.5.1996, NIG)

Wan werde ich einem Mann begegnen, der mir nicht davonl�uft? Michael. Michael. Michael. Wie oft mu� ich diesen Namen wohl noch schwarz auf wei� sehen, bis ich nicht mehr wei�, warum? Bis ich vergessen habe, wer er war? Was ich gegeben h�tte, nur daf�r, da� er geblieben w�re? Michael. Der es sich so leicht gemacht hat mit der Liebe. Der keine Ahnung hat, was dieses Wort noch alles bedeuten kann als "Verliebtsein". Der meines Vertrauens so wenig w�rdig war wie ich es manchmal zu bef�rchten geneigt war. Michael.


ALLEINSEIN

(20.5.1996, Stolberg)

Liebe! Kannst du mich h�ren? Wo bist du, da� es dir so leicht f�llt, an mir vorbeizusehen? Alleine, das ist es, was ich bin, wie ich mich f�hle, wovon ich tr�ume; deine Liebe hat mir so viele Dinge gegeben, die ich erst wahrnahm, als ich sie vermi�te: Michael.


GEFANGEN

(23.7.1996, Elbenschwand)

M�nner: Aufdringlich, fordernd, schwach. F�r keinen von denen, die ich in der Zwischenzeit kennengelernt habe, w�rde ich etwas aufgeben wollen. Nur f�r Michael. Und ihn k�mmert das nicht.

Er ist der einzige, der an meinem Leben etwas ver�ndern k�nnte. Was mir fehlt ist Liebe. Kein anderer konnte mir bisher geben, was er mir genommen hat und ich f�rchte, da� das auch so bleiben wird.

Sehnsucht und Angst in einem Atemzug; der Schrei eines gejagten Tieres nach Rettung oder Erl�sung. Seit Monaten sitze ich fest zwischen gestern und morgen, bereit zu verzeihen; aber niemals, zu vergessen.


DUMME SPR�CHE

(25.4.1996, WIENER WALD)

Ich liebe dich. Ich liebe dich. Ich liebe dich.
Wo bist du nur? Wo bist du nur? Wo bist du nur?
Liebe meines Lebens. Liebe meines Lebens.

Ich w�nschte, ich w�rde endlich vergessen und weniger
dumme Spr�che fallen lassen, aber es vergeht kein
Augenblick, in dem ich mir nicht bewu�t bin, warum
mein Herz so schwer ist.


GEDANKEN AN DIE LIEBE

(20.6.1996, Stolberg)

Was sind 4 Monate ohne dich gegen ein Leben ohne deine Liebe?
Beides verloren, also stellt sich die Frage nicht,
also sind Tr�nen vergeblich, lebensl�nglich.


BUND

(20.7.1996, Elbenschwand)

Ein Mann streichelt mich mit seinen Blicken.
Ein anderer massiert meinen Nacken.
Der dritte sitzt immer neben mir und auch
dem vierten ist meine N�he nicht wirklich unangenehm.

Aber nachts, wenn meine Tr�nen sich unbeobachtet f�hlen, bist du bei mir und wir gehen Hand in Hand barfu� �ber den k�hlen Sand an der Atlantikk�ste. Nur du und ich. F�r eine Nacht. Jede Nacht. Und ich liege in deinen Armen, gl�cklich, bis an das Ende meiner Tage.


NEU?

(30.7.1996, Elbenschwand)

Danke, Geralf. F�r deine sanfte Stimme, die so wunderbare Bilder malen kann von "wie es w�re, was sein k�nnte", von Zielen, W�nschen, Tr�umen, Hoffnungen; beseelt von einem starken Willen.

Du hast mir die Liebe zur�ckgegeben. Zu mir, zum Leben selbst und all seinen Auspr�gungsformen; danke f�r die Medizin, mein Streben ist nicht mehr dasselbe.


ZUGV�GEL

(14.8.1996, Elbenschwand)

Eine sch�ne Zeit mit dir, Michael.
Dann dein Abschied.
Eine neue Gegenwart f�r Geralf.
Und dann zieht auch er weiter.


AN DICH

(16.8.1996, Hausen im Wiesental)

Tut mir leid, da� ich so heftig war. Geha�t hab' ich dich, weil ich dich liebe. Gib' mir nur die Zeit, mein Gl�ck wiederzufinden, dann werde ich bestimmt offener sein f�r deine Gef�hle. Dann werde ich mich bei dir melden.

Eine Umarmung.


H�TTEN K�NNEN

(20.8.1996, Elbenschwand)

Es tut noch weh aus der Ferne. Ich habe dir geschrieben, da� es mir leid tut, wenn ich heftig war.
Und da� ich dich liebe. Das Leben, das wir h�tten haben k�nnen, h�tte ich gerne gelebt.


KAMPF

(4.9.1996, Dresden) f�r Michael, nat�rlich

Nimm deinen Zauber von mir, keinen Tag l�nger falle ich unter deinem Blick. Nimm deine Seele aus mir, keine Nacht mehr will ich meinen Arm unbewu�t nach dir strecken. Nimm alles mit, was dir geh�rt hat, eine neue Zeit hat begonnen. Nur DU bist gegangen, die Liebe lebt !


GERALF

(6.9.1996, Dresden)

Die gleichen Tr�ume, �hnliche Ziele vor Augen. Dennoch nicht mehr so wie es war, als deine Liebe mein Herz w�rmte in jener sternenklaren Nacht im Schwarzwald.


WAS ICH DIR NOCH SAGEN WOLLTE

(20.10.1996, Penzing)

Dich aus meinem Herz zu verbannen, schien schwierig zu werden. Heute ahne ich, da� es unm�glich sein wird. Hoffentlich kann aus dem Begehren, der Verehrung, der Sehnsucht eines Tages eine freundschaftliche Liebe werden. Ich w�nsche es mir (alles andere wird mich �ber kurz oder lang den Verstand kosten).


TONI

(16.11.1996, Wartberg)

Toni, die Tr�ne. Nein, sonderliche Zuneigung habe ich nie versp�rt. Wahrscheinich habe ich dich nicht gut genug gekannt, um Verst�ndnis �ben zu wollen; ich fand es einfach nur feig und egoistisch, diejenigen, die dich liebten, so im Stich zu lassen. Ein Frevel am Leben selbst. Aber wenn Traudi dir all die Dinge verzeihen kann, mit denen du ihr das Leben schwer gemacht hast, kann ich das auch.

Es tut mir leid. Da� ich mein Herz verschlossen hielt. Da� ich nie auch nur versucht habe, zuzuh�ren. Da�... ich wei� nicht, warum. Deine Familie vermi�t dich, aber sie freuen sich f�r dich, weil du das erreicht hast, was du immer wolltest. Du hast dir nicht einfach das Leben genommen, sondern den einzigen Weg, der zur Beantwortung deiner fragenden Seele f�hrte.

Es ist tats�chlich so, als ob ein gro�er Schmerz Erl�sung gefunden h�tte. Die Intensit�t der freigewordenen Energien hat mich sehr ber�hrt. Dieser eine Tag in Wartberg hat mir Welten gegeben. Er hat mich mit einem mir sehr wichtigen Teil meiner Vergangenheit ausges�hnt, nie zuvor habe ich mich mehr als einen Teil dieser Familie gef�hlt als heute, nie konnte ich meine Seele weiter �ffnen. Obwohl ich gehofft h�tte, da� du deine Probleme in den Griff kriegst, hat dein Tod eine breite Welle der Menschlichkeit �ber uns getragen und unz�hlige schwere Herzen befreit.

Meine naturwissenschaftliche Betrachtungsweise des Sterbens kommt mit der Erf�llung im Jenseits nicht ganz zurecht, trotzdem w�nsche ich dir, da� du die Antworten doch noch gefunden hast, das du so lange und verzweifelt gesucht hast.


ER�FFNUNG

(16.11.1996, Wartberg)

Deine Umarmung gibt mir Leben. Zu wissen, da� unsere Seelen in Zukunft wieder offen f�reinander sein werden, erf�llt mich mit tiefer Freude. Ich wage zu hoffen, da� wir uns die Liebe diesmal erhalten k�nnen... auch wenn es eine v�llig andere Erfahrung sein wird, platonisch zu geben und alles, was einmal war, als gestorben und begraben zu betrachten. Vielleicht war der Totentanz nicht nur ein neuer Anfang f�r deinen Vater sondern auch f�r seinen Sohn?


SCHEIDEWEG DER GEDANKEN

(17.11.1996, Penzing)

Ich wei�, ich darf nur dein Freund sein. Verdammte Empfindungen, die nicht auf das h�ren, was ich ihnen sage. Auch wenn ich gl�cklich bin, in deiner N�he brennen die Tr�nen, die ich nicht mehr weinen kann: Was n�tzt es mir, zu wissen, da� du der einzige Mann bist, mit dem ich leben wollen w�rde, wenn ich es dir verschweigen mu�?

Ich liebe dich in allen Kategorien, die sich die Liebe so ausgedacht hat, hoffnungslos. Nicht einmal Geralf hat das auf Dauer �ndern k�nnen. Es ist ganz einfach so, da� ich nie wieder ohne dich sein will. Und wenn ich dich als Mann nicht haben kann, werde ich keinen Augenblick z�gern, deine blo�e Freundschaft anzunehmen. Nicht eine Sekunde.


"But a lifetime of happiness!
No man alive could bear it:
It would be the hell on earth."

(George Bernard Shaw, 1856 - 1950, British playwriter and critic)


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K�nstliches: Akte, ROG-Art, Scetches | Dreams on a skerry | Peter Wingfield