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DER MORGEN DANACH


Thanks for your friendship: Felix, Roberto, Nikhil, Mami
Dedicated to Michael who offered more than he was ready to give.
© E. Grabner 1997

Joe: "What were you thinking about?"
Methos:" I wasn't thinking, I was improvising."
Joe:" By cutting yourself open? It took you five thousand years to come up with that?"
Methos: "What were you expecting? Einstein? Freud? Buddha? I'm sorry, Joe, I'm just a guy."
Joe:" I guess next you're gonna tell me there's no Santa Claus."

(HL/TS: Finale - Part 1)


MEHNDI

(3.10.1997, Burggasse)

Wir haben geredet, gescherzt, gegessen und ich hatte wirklich, wirklich, wirklich nichts vor. Erst, als du gehen wolltest, war da ein Funken von Bedauern und der Wunsch, dich zu umarmen. Nein. Dich zu k�ssen. Von da an wollte ich dich keinesfalls unber�hrt davonkommen lassen.

Es bedurfte gar keiner gro�en �berredungskunst, dich zum Bleiben zu bewegen, aber es war doch eine �bergro�e Qual, drei Stunden im selben Raum mit dir zu schlafen, ohne mich an dich zu kuscheln.

Als ich am "Morgen danach" gestehen mu�te, was ich geplant hatte, aber nicht ausf�hren konnte, wurde mir klar, da� ich mit meiner Sehnsucht offene T�ren einrenne. Vermutlich h�tte ich es nicht gewagt, wenn du mich nicht eine innige Um�rmelung gezogen h�ttest.

Eine Ber�hrung wie ein Lufthauch �ber nasser Haut, dennoch warm und mehr und mehr fordernd als fragend, ungeahnter Freudentaumel. Dich zu halten, zu liebkosen, bessser: Dieselben Tr�ume in dir zu erkennen ~

War es real? Wieder nur ein Traum?
Es war wundersch�n.
Danke, Zufall.
Manchmal
bist du
genial.

Mehndi


ODE AN EINEN ABSCHIEDSKUSS

(4.10.1997, Penzing)

Auf dieses L�cheln in deinem Gesicht habe ich lange gewartet. Als ich es gestern sah, wu�te ich: Eine lange Zeit des Wartens ist vor�ber. Du bist wieder stark, wie ich, was mich dazu veranla�t hat, meine Kr�fte an deinen zu messen. Was als Abschiedsku� gedacht war, wurde spontan zum Fest der Z�rtlichkeit ~ nichts ist mehr unm�glich, die Hoffnung hat ein dickes Fell.

FRANKREICH, Bretagne, Fr�hst�ck mit Esel


EIN KUSS

(5.10.1997, Neugasse)

Was ist es, das mich zu dir zieht? Da ist ein leuchten in deinen Augen wie tausend Sternschnuppen (und dein Mund l�chelt viel zu wissend). Sieht man mir die Verwirrung so deutlich an? An meinem gierigen Blick eventuell? G�nsehaut am R�cken ist es, was du mir mit einem einzigen, zufriedenen Schnurren schenkst. Weiche Knie, zittrige H�nde. Der Drang, dein Gesicht mit meinen H�nden zu ber�hren, wird unertr�glich; wie konntest du mir so nahe kommen?

Ein Ku�, mehr wie die unbedarft vorsichtige Ber�hrung zweier Kinderm�nder, tastend, elektrisiert von der schweren S��e deiner Lippen, ihrer samtenen Weichheit (bis zu dem Moment, als du sie leicht �ffnest, um meinen Mund gefangen zu nehmen in einem Rausch, der alles um uns versinken l��t)...

Nahaufnahme eines Grinsens


HINTERHALT

(10.10.1997, Penzing)

Diesmal hast du dich selbst �bertroffen. Die Beziehung zu ihr hast du nicht beendet und mir machst du suggestiv Hoffnungen. Zwei Eisen im Feuer ist wohl besser als keines, was? Damit du diesmal keine Entscheidung treffen mu�t, die du nachher bereust? Du betr�gst nicht nur sie und mich, sondern auch dich selbst.

TEMELIN: Frauen gegen Atomkraft !!!


TOUR

(12.10.1997, Penzing)

Wir waren zusammen den ganzen Tag, gewartet hast du mit dem heikelsten Thema bis kurz vorm Auseinandergehen. Da� du, egal, was passiert war, dich dennoch nicht zu einer Beziehung mit mir durchringen wolltest. Da� ich schon wieder deine Energie saugen w�rde und du dich in meiner Gegenwart nur matt und verbraucht f�hlst? *Ha!*

Vielleicht w�rde es mir kurzfristig besser gehen, wenn ich dich wirkich niederschlagen w�rde (so wie du es vorgeschlugst). Bevor das Bedauern k�me. Du st��t mich weg, du k��t mich, du st��t mich weg... wie oft, glaubst du, kann ich es ncoh ertragen? Willst du mich testen? Scheint fast so. Ich bin aber an den Grenzen meiner Kraft und meiner Geduld angelangt.

Bei aller Liebe, komm' zur Ruhe oder ich dreh' irgendwann durch!.

FRANKREICH, St. Malo


VORBEREITUNG ZUM DIALOG

(20.10.1997, Penzing)

"Ich hatte einen Traum. Ich habe mit 2 Frauen gleichzeitig geschlafen"

Wieviele Zeichen, meinst du, brauche ich, bis ich begreife, was du mir sagen willst? "W�rdest du mit jemandem schlafe, den du liebst?" 48 Stunden. Pl�tzlich wu�te ich es. Rief dich an. Aber du warst bei ihr.

"Ich will keine Beziehung. Weder mit dir noch mit ihr."

Nein. Du willst dich nicht binden, um mit uns beiden zusammensein zu k�nnen ohne schlechtes Gewissen. Wie soll das gehen? Was sind deine Grenzen der Toleranz f�r eine emotionale Bindung, die Sex involviert? Oder glaubst du, da� du uns beide - gleichzeitig - gl�cklich machen kannst (und umgekehrt)?. Dein Gewissen ist im Vakuum erstickt.

Indem ich mit dir schlief habe ich deine Idee akzeptiert (obwohl ich nicht viel davon halte, weil Dreiecksbeziehungen nie funktionieren, wenn zwei der Beteiligten sich nicht m�gen (und ich ich magsie nicht).

Du wirst uns NIEMALS gleich behandeln k�nnen, eine bevorzugen, wie erkl�rst du das der jeweils anderen? Was sagt dir das Wort 'Rivalit�t'? Was, wenn eine von uns schwanger wird? Willst du ein Kind mit 2 M�ttern? Glaubst du, ich w�rde sie �berhaupt kennenlernen wollen? Da� ich sie respektieren geschweige denn lieben k�nnte?

NIEMALS: Lieber sterbe ich (und ich liebe das Leben �ber alles)(Besser w�re, ich w�rde dich eher jetzt gleich links liegen lassen als mich dem Horror aussetzen, den du planst.

Aber bitte, ziehe die Sache durch. Es liegt am Ideal der Liebe, da� ich geneigt bin, dich gew�hren zu lassen, aber mein Verstand und meine Intuition gleicherma�en sagen mir, da� das nicht gutgehen kann. Schau mich doch an: Mir geht es jetzt schon �bel bei dem Gedanken, wozu das alles f�hren kann.

Du hattest recht. V�llig recht. Den Mann, mit dem ich alt werde, mit dem ich lebe, dessen Kinder ich gro�ziehe, will ich auf dieser intimen Ebene mit niemandem teilen.

Vergi� sie oder vergi� mich. Ich bin zu alt f�r diese Spiele.

FRANKREICH, Tende, Zauberdorf in den Meeralpen


WAS SOLL DAS?

(20.10.1997, Penzing)

Die Bemerkung, da� du "noch einmal knapp der H�lle des L�wen entkommen" w�rst, war �berfl�ssig und geistlos.

Wenn ich zwischen euch w�hlen m��te, w�rde ich meine Mutter nehmen (und das war nicht immer so): Wir streiten zwar, aber wir sagen uns viele Dinge offen ins Gesicht; wir sind immer f�reinander da - Was ich von dir nicht behaupten kann. Sie ist mir mehr Freund als du, der du behauptest, er w�rde nur meine Freundschaft wollen.

Langsam frage ich mich �berhaupt, ob du die Worte "Mitgef�hl", "Toleranz" und "Liebe" (noch) kennst. Mehr und mehr verwandelst du dich in einen Fremden, der so oberfl�chlich und schwanzgesteuert ist wie die grobe Mehrzahl der m�nnlichen Bev�lkerung. Mach weiter so, dann frage ich mich vielleicht endlich was �briggeblieben ist, das ich lieben kann und was mich noch abh�lt, mich einfach umzudrehen und fortzugehen (ohne einen Blick zur�ck).

FRANKREICH, Normandie (Abendrot)


INSELN

(21.10.1997, Penzing)

Es ist schwer, immer der Fels in der Brandung zu sein. Ja, ich war/bin mir der Gef�hle f�r dich sicher (auch wenn ich immer �fter sehr sauer bin auf das, was du in mir anrichtest). Aber was ist mit den Zweifeln? Noch immer bist es nicht du, der mich st�tzt. Noch immer bin ich alleine und gebe dir trotzdem alles, was ich bin. Noch immer habe ich Hoffnung, aber immer mehr Zweifel, die du nicht stillst.

Was, wenn ich morgen keine Kraft mehr habe, dir eine Insel zu sein? Weil du mich benutzt, wenn es dir pa�t und mich wegst��t, nach Belieben? Merkst du nicht, da� ich am Untergehen bin? Ahnst du nicht, wie sehr ich dich br�uchte (aber du bist zu sehr in dir vergraben)?

Ich habe Angst, da� meine Kraft unersch�pflich ist und du nie m�de wirst, mich hinzuhalten, und ich immer wieder darauf hereinfalle. "Nie" w�re eindeutig zu lange, als ich bereit bin, auf eine normale, funktionierende Beziehung mit dir zu warten.

Aber wo sind die Grenzen? Wieviel Leid? Wieviele Tr�nen?

FRANKREICH, Normandie (Morgenblau)


WARUM ?

(21.10.1997, Penzing)

Wir haben Sex und dann l��t du dich wieder zwei Wochen nicht blicken. Du verlangst von mir, da� ich aufh�ren soll, dich sehen zu wollen, dich zu vermissen. So habe ich mir mein Leben nicht vorgestellt. Wenn das alles ist, was du von mir willst: Sex ~ dann verzichte ich. Jetzt, hier, sofort.

Wenn du mir deine Seele verweigerst, weil du dich nicht entscheiden kannst, ob ich es wert bin, "Freund" zu hei�en, kann ich dir nicht mehr helfen. Wenn alles, was zwischen uns offen war, jetzt ein Etikett tr�gt, will ich nicht mehr teilhaben an deinem Spiel. Du kannst nicht von mir verlangen, da� ich noch l�lnger mitmache bei dem auf-ab-auf-ab der Gef�hle.

Jedesmal, wenn wir auseinandergehen, ist es wieder f�r immer, der Schmerz da, ungefragt. Wenn du dich nicht entscheiden kannst, ob du sie willst oder mich, ob du frei sein willst oder nicht, werde ich eine Entscheidung treffen, nur diesmal endg�ltig. Ein Leben ohne dich. Ein Leben in dem Bewu�tsein, etwas verspielt zu haben, das h�tte sein sollen. Nur war ich zu schwach, um deine psychischen Mi�handlungen l�nger hinzunehmen (oder zu stark?)

Was wirklich weh tut, ist, da� es dir egal sein wird. Du wirst dich tr�sten und froh sein, aus der Zwickm�hle gut ausgestiegen zu sein. Prima. Mir kommt die Galle hoch, wenn ich daran denke.

FRANKREICH, Mont St. Michel


DARUM

(21.10.1997, Penzing)

Warum ich bei dir bleibe?
Warum ich deinen Schl�gen nicht ausweiche?
Warum ich immer wieder versuche, zu verstehen?

Nicht aus Liebe.

Weil ich in dir dieselbe dunkle Kraft sp�re, wie auch ich sie in mir trage. Eine totale, alles umschlie�ende und auch verschlingende Kraft, die das Beste und das Schlechteste mit Leichtigkeit hervorbringt.

Wir erlben sie unterschiedlich, dennoch macht sie uns zu verwandten Seelen. Wir waren zusammen, bevor die Sterne geboren wurden.

Du warst Schwermut und ich war
auf ewig unerf�llte Sehnsucht.

O�, Farben der Eisenwurzen


TR�UME

(21/22.10.1997, Penzing)(dedicated to Peter )

Eine der aufregendsten N�chte der letzten Zeit. In meinen Tr�umen sehe ich mich immer �fter mit realen Situationen konfrontiert, Personen, zu denen ich eine unbewu�te (und teilweise unverlangte) Verbindung zu haben scheine, spielen darin eine tragende Rolle. Wer, tut nichts zur Sache, aber bemerkenswert war es schon, welchen Gef�hlsrausch ein einzelner Traum ausl�sen kann. Gepriesen diejenigen, die es verstehen, ihre Gedanken zu lenken und Wahrheiten zu beeinflussen. Welch ein Wohlbefinden in der Umarmung des Freundes, der vielleicht 5000 km weit weg schl�ft und sich an nichts erinnern kann, wenn er erwacht. Aber ich kann, werde, will. Weil ich an die Macht der Tr�ume glaube.


FRANKREICH, Paris, Mondnacht

RETTE DEINEN KOPF

(22.10.1997, Penzing)

Was f�r ein Freund bist du eigentlich? Wenn ich mehr als nur Belanglosigkeiten austauschen will, brichst du fast auseinander. Belastet es dich, da� ich mir Gedanken mache �ber ?

Da� ich dar�ber reden m�chte? Da� du langsam M�he hast, immer neue Ausreden zu erfinden? Ich kann verstehen, da� du zwei Frauen liebst. Was ich nicht verstehe ist, wie du deine Zukunft damit bestreiten willst. Fr�her oder sp�ter WIRST du dich entscheiden M�SSEN, selbst wenn ich dich gerade nicht dr�nge. Es ist wider alle menschliche Logik, da� eine Dreierbeziehung auf Dauer gutgeht, wenn auch nur einer der drei mehr empfindet als vage Verliebtheit. Obwohl du sagst, da� du viel nachdenkst, scheint es mir doch, da� du dir �ber die falschen Dinge den Kopf zerbrichts ~ denke nicht dar�ber nach, mit wem du als n�chstes ausgehst, sondern, wie du deinen (und auch unsere) Kopf aus der Schlinge rettest, ohne da� Porzellan zu Bruch geht...


FRANKREICH, Paris, Trocadero

SCHWERELOS

(23.10.1997, Penzing)

Mancher Tag ist mir mehr Freude als andere, besonders heute mehr als gestern. Wenn ich nur w��te, was gestern meinen Geist angestachelt, meine Zur�ckhaltung gereizt hat bis zur Besinnungslosigkeit (oder zur Explosion)...

Wie wichtig an dem vergangenen Tag die nebens�chlichste Einzelheit war, wie tiefgr�ndig und schicksalstr�chtig. K�nnte ich sagen, was mein Herz heute so leicht und unbeschwert macht, ich w�rde es glatt patentieren lassen, um meines Seelenfriedens willen. Wie unscharf die Sorge geworden ist! Wie einerlei, was die Liebe bringt, der alleinige Gedanke gilt dem Schaffen, dem Vollbringen, dem, ja, Bew�ltigen. Es ist alles eins, was konstruktiv aus mir heraus will, jetzt, gleich, auf einmal.

Trotzdem darf ich meine Pflichten nicht vergessen - auch das war gestern anders - �ber der Not, mich mitzuteilen verga� ich gerne, was ich tun sollte. So ist es mir also fremd geblieben, was diese Ver�nderung bewirkte, aber ich werde die Augen und Ohren offenhalten (und auch mein Herz), die fliegenden Schatten der vom Herbstwind getragenen Wolken beobachten und die Stunden ohne Gewicht genie�en.


FRANKREICH, Paris, l'Arc de Triomphe

DILEMMA

(23.10.1997, Penzing)

Lernen, lernen, lernen; ein unm�gliches Unterfangen, wenn die Konzentration immer abschweift. Morgen bei der Pr�fung m�chte ich den Stoff perfekt beherrschen und eine Stunde sp�ter will ich ihn wieder vergessen haben. Wirtschaft! "W�h!" kaum ein Fachgebiet, das ich mehr hasse als die hypertheoretischen Konzepte irgendwelcher �konomischen Leuchten, die schon lange tot sind. Nicht einmal die neumodernen Strategien zur Weltverbesserung heben meine Laune. Was ist Schuld an dem Dilemma, in dem die Welt steckt? Wirtschaft! Und im weitesten Sinn: Der Mensch! Ein Teufelskreislauf, in dem der Humanoid sein Schicksal selbst beschlie�t: Bleibt nur zu hoffen, da� er sich auch wirklich "gut" ausrottet, damit die Erde Zeit hat, sich zu sammeln und wirklich zu �berlegen, ob sie noch einmal so ein Gesch�pf hervorbringt.


FRANKREICH, Paris, mit Kirstin

DENKST DU ?

(23.10.1997, Penzing)

Was ist diese Situation �berhaupt f�r dich? Eine �bergangsl�sung oder ein Dauerzustand? F�hlst du dich wohl in deiner Haut? Hast du nicht auch nur ein kleines bi�chen das Bed�rfnis, jemandem zu vertrauen, mehr als anderen?

Denkst du manchmal dar�ber nach, was all die Wochen mich kosten
(ich lerne t�glich neues �ber Wut, Verzweiflung und Freundschaft, und, wo meine Grenzen liegen)?

Denkst du nach, was du verlierst oder gewinnst mit jeder Minute, die unber�hrt vergeht
(und es waren bereits viele Minuten)?

Denkst du, es wird eine Zeit geben, in der wir wieder gemeinsam lachen werden
(oder weinen)?

Denkst du �berhaupt
(oder �berwiegt die Leere in deiner Brust)?

Was erwartest du von mir?

Da� ich warte (auf bessere Zeiten)?
Da� ich wie im Rausch lebe, unter Menschen (aber keiner ist du)?
Da� ich dich einfach aus meinem Kopf streiche (beste Variante, was)?

Ich w�nsche mir oft, die Zeit w�re stehengeblieben, als wir gl�cklich waren und ich h�tte nie miterleben m�ssen, welch groteske Formen unsere Leidenschaft annimmt. Oder noch besser: Wir h�tten uns nie kennengelernt und ich w�re vielleicht so kindlich-naiv alt geworden mit dem Glauben an eine reine Liebe, an geistige Verbindung, Vertrauen; ohne das Wissen, was f�r Schmerz aus so einem sch�nen Erlebnis erwachsen kann, wenn die Realit�t den Traum einholt.

Was war es wirklich? Ein Wunsch? Ein Trugbild? Ein Ideal, zu vollkommen? Seit meinem Erwachen ist alles so zerbrechlich, nichts ist mehr, was es war. Kein Schwarz, kein Wei�, nur Schatten von Grau.


Von Blumen und Bienen

GEF�HL ?

(24.10.1997, NIG)

Und wenn alles ruhig und eingesessen ist? Wenn wir beschlossen haben, da� wir zusammen sind - und bleiben? Wenn sich die Aufregung gelegt hat und ich Zeit habe, meine Gef�hle zu hinterfragen (die, die mir geblieben sind)?

Wieviel davon ist mir bereits verloren gegangen? Es ist doch eine intellektuelle Zwangsjacke, das pragmatische Denken, eine alles Empfinden erstickende Umarmung.

Was kann ich f�r dich �berhaupt noch f�hlen nach all den R�ckschl�gen? Um ehrlich zu sein, ich habe so lange mit Worten und Gedanken gek�mpft, da� ich schon lange nicht mehr darauf geachtet habe, was mich im Endeffekt noch an Emotion an dich bindet.

Neid, Eifersucht, Sehnsucht nach Liebe und Gl�ck, Harmoniebed�rfnis. Alles die falschen Gr�nde. Alles die falschen! K�nnte ich nur ein Mal die richtige Entscheidung treffen! K�nnte ich nur an mich glauben. Alles, was ich ahne, hei�t 'Verlust'.


Falter

VERENA

(24.10.1997, NIG)

Warum ich hier im Computerraum sitze und meinen Frust in unz�hlige Tasten h�mmere? Weil Jameel seine Bananenschokolade dabei hat, Alex im Tutorium alle Probleme f�r mich l�st und es hier sch�n warm ist.

Nein. Weil ich keine Lust habe, dich auf Verenas Fest zu treffen, weil ich keinen Bock habe auf Verenas Dias, Verenas Bier oder Verena. Weil zu viel zwischen uns steht als da� ich es einen 'entspannten Abend' nennen w�rde k�nnen.

Lieber bin ich unter Freunden. Und du geh�rst anscheinend nicht dazu.


Falter

NACH HAUSE

(1.11.1997, NIG)

Wenn die Einsamkeit, die du suchtest, zu leer wird, m�chtest du zu mir kommen und meine Seele trinken; den Hunger stillen, der dir die Nacht zerfra� vor sehnsuchtsvollen Hoffnungen und aus Angst, diese W�nsche k�nnten sich erf�llen.

Dann findest du mich, unter der Voraussetzung, da� es mir blendend geht, ich keine Probleme habe, keine Sorgen, keine Alptr�ume; und zu wem gehe ich, wenn das Bed�rfnis nach menschlicher N�he mich �berw�ltigt? Wenn du keine Lust hast, meine Leere zu f�llen?

Von der Hoffnung, die ich einmal in dir fand, ist kaum etwas �brig; sogar wenn du f�r mich da w�rst in einer dunklen Stunde w�ren da immer noch die tausend gewollt unbeantworteten Fragen, die sich zwischen uns auft�rmen und den Trost einer geistigen Ber�hrung verhindern.

Es ist nicht mehr Wut oder Schmerz, den ich beherrschen k�nnte, sondern Trauer um das, wovon ich wei� da� wir es haben k�nnten, es aber nie schaffen, die Barriere zu �berwinden. Nicht du. Nicht ich. Und das Wort "wir" darf ich in deiner Gegenwart ohnehin nicht verwenden. Sehr schade.


Falter

NEUE GESICHTER

(4.11.1997, NIG) (f�r drei Stunden)

Ein Paar hellgrauer Augen schweift suchend durch den Raum. Suchten sie nur mich! W��te ich nur, da� das Erkennen in ihrem Blick mehr als Kenntnisnahme war, die Stunden bis zur n�chsten Begegnung w�ren weniger lang und ungewi�. Doch immer gehen wir auseinander, ohne da� ich den Mut gefunden habe, dich festzuhalten, mit Worten; und immer vertr�ste ich mein Sehnen auf einen anderen Tag, eine Stunde, eine bessere Gelegenheit. Aber bald! Wenn der Drang nicht nachl��t, werde ich ihm irgendwann nachgeben ~ wenn es so viele n�chste Male gibt.


ENTFERNUNG

(6.11.1997, Penzing)

Ein einsames Wochenende?
Wenn ich die Wahl habe: Nein.
Dich anrufen? Du k�nntest 'ja' sagen
und ich m��te dich treffen und mich
mit Wahrheiten konfrontieren,
die mir weh tun.

Ein ruhiges Wochenende? Ja.
Wenn ich die Wahl habe, ohne dich.
So hast du es also letzlich
mit meiner Hilfe geschafft,
mich von dir zu entfernen.

Herzlichen Gl�ckwunsch.



© E. Grabner 1997 (do not copy / post / link without permission)

"My love, my darling, I hungered for your touch,
A long, lonely time, and time goes by so slowly
And time can do so much, are you still mine?
I need your love, I need your love
God speed your love to me ... "

(Righteous Brothers - 'Unchained Melody')


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